Wir erhalten eine Provision von den hier angeführten Anbietern. 18+ | AGB gelten

Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024

Bundesweite Informationsveranstaltungen sollen aufklären

Glücksspiel kann abhängig machen. Bitte spiele mit Verantwortung. | In bestimmten Ländern kann der Zugang zu Glücksspielprodukten eingeschränkt sein. Stelle sicher, dass Du sie gemäß den geltenden Gesetzen Deiner Region verwendest.

Aktionstag gegen Glücksspielsucht 2024 © buwei.deAm 25.09.2024, dem Aktionstag gegen Glücksspielsucht, wird in ganz Deutschland über die Risiken von Glücksspielen aufgeklärt.

Gemeinsam gegen Glücksspielsucht

Jedes Jahr findet am letzten Mittwoch im September der Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. In diesem Herbst jährt sich die Veranstaltung am 25. September bereits zum 14. Mal.

Organisiert wird der Aktionstag von den Koordinierungsstellen für Glücksspielsucht. Auch ganzjährig stellen die Koordinierungsstellen Glücksspielsucht der Bundesländer Informationen über bestehende öffentliche Angebote zur Glücksspielsuchtprävention- und -bekämpfung bereit. Dies soll Süchtigen und ihren Angehörigen helfen, zügig ein passendes Hilfsangebot in ihrer Nähe aufsuchen zu können.

Das Online-Hilfsangebot aller Landeskoordinierungsstellen findet sich im Netz unter buwei.de. Die Plattform wird als erste Anlaufstelle für Betroffene von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern betrieben. Von dort aus wird über gezielte Verlinkungen direkt zu den Beratungsstellen der einzelnen Bundesländer weiterleitet.

Welche Aktionen werden angeboten?

In Fachvorträgen und Erfahrungsberichten von (ehemaligen) Süchtigen wird über die größten Risiken von Glücksspiel aufgeklärt. Gefährdeten Spielern, die bereits ein problematisches Spielverhalten entwickelt haben, soll durch die Aufklärung gezielt geholfen werden.

Dazu kommen weitere, ganz unterschiedliche Aktionen von Kliniken mit einer entsprechenden Suchtabteilung, aber auch von Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen, die auf die Gefahren beim Glücksspiel aufmerksam machen wollen. Dazu zählten vergangenes Jahr im Bundesland Brandenburg unter anderem folgende Aktionen:

  • Informationsstände auf öffentlichen Plätzen
  • Verteilung von Flugblättern
  • offene Sprechzeiten bei Suchtberatungsstellen

Auch unkonventionellere Aktionen wie die Veröffentlichung eines Klientenbriefes in den sozialen Medien durch eine Suchtberatung der Arbeiterwohlfahrt gehörten im Herbst letzten Jahres zu dem Aktionsspektrum der teilnehmenden Verbände.

Wie wichtig die Arbeit von Verbänden und anderen Akteuren ist, betonte Benjamin Schwanke, der Vorstand der GGL, bereits am letzten Aktionstag: „Die Präventionsverbände leisten wichtige Arbeit. Daher begrüßen wir auch den jährlichen Aktionstag gegen Glücksspielsucht, denn Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen sind die Grundlagen, um Spielsucht wirksam zu bekämpfen oder zu vermeiden.“ (Quelle: gluecksspiel-behoerde.de)

Glücksspielsucht – Mehr als eine Viertelmillion Bundesbürger sind betroffen

Die Notwendigkeit solcher Hilfsangebote für von Glücksspielsucht Betroffene wird vor allem anhand aktueller Statistiken deutlich. Schließlich sind derzeit ca. 264.000 Bundesbürger im Alter von 16 bis 65 Jahren von Glücksspielsucht akut betroffen. Weitere etwa 275.000 Personen in Deutschland zeigen bereits Anzeichen für problematisches Glücksspielverhalten. (Quelle: paritaetische-suchthilfe-nds.de)

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder © GGL

Vor diesem Hintergrund erhält die Bereitstellung geeigneter und wirksamer Präventions- und Hilfsangebote eine besonders hohe Dringlichkeit. Daher ist das erklärte Ziel der Deutschen Glücksspielbehörde (kurz GGL) seit jeher, „dass die breite Öffentlichkeit über die gesetzlichen Regelungen aufgeklärt wird und Spielende besser einschätzen können, welche Angebote illegal und welche legal sind, sich also an die strengen Regeln zum Spielerschutz halten.“ (Quelle: Ronald Benter, Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder, auf gluecksspiel-behoerde.de)

Kernpunkte des Glücksspielstaatsvertrages 2021

Die GGL leistete im letzten Jahr mit einem eigenen Infoflyer ebenfalls ihren Beitrag zum Aktionstag Glücksspielsucht 2023. Die Informationsbroschüre beinhaltete alle wesentlichen Punkte des Glücksspielstaatsvertrages.

Die Kernpunkte, auf die bei der Wahl eines Glücksspielanbieters in erster Linie geachtet werden sollte, sind:

  1. Das monatliche Einzahlungslimit von maximal 1000 €, wobei ein Einzahlungslimit auch für einzelne Tage oder Wochen in den Einstellungen des Spielerkontos bestimmt werden kann. Nach Überschreitung dieses Limits kann im festgelegten Zeitraum an keinen Spielen mehr teilgenommen werden – auch nicht bei einem anderen Anbieter.
  2. Das gleichzeitige Spielen auf mehreren Plattformen ist nicht möglich.
  3. Die Anzeige eines sogenannten Panikbuttons, dessen Aktivierung eine 24-stündige Sperre auslöst. Sind die 24 Stunden vergangen, endet die Sperre automatisch.
  4. Jeder Anbieter muss eine Information über die optionale Selbst- und Fremdsperre bereitstellen – besser noch, eine direkte Weiterleitung zum Regierungspräsidium Darmstadt, wo eine Selbstsperre für mindestens 3 Monate und eine Fremdsperre für 12 Monate kostenlos beantragt werden kann. Wenn die Sperrfrist geendet hat, kann eine entsprechende Aufhebung veranlasst werden.
  5. Virtuelle Automatenspiele und Sportwetten müssen auf verschiedenen Websites angeboten werden. Dies gilt natürlich auch für alle anderen Glücksspielarten wie z.B. Lotto. Während des Wechsels von einem Glücksspielbereich in einen anderen, muss für die Dauer von 1 Minute eine sogenannte Cool-Down-Pause erfolgen. In der Pause müssen Warnhinweise zum Thema Glücksspielsucht angezeigt werden. Das Einblenden von Werbeangeboten oder Demo-Spielen ist hingegen verboten.
  6. Diverse Regelungen beziehen sich speziell auf Online Automatenspiele. Darunter fällt beispielsweise die Spielpause von 5 Minuten nach einer Spielzeit von 60 Minuten. Außerdem muss jedes Spiel mindestens 5 Sekunden dauern und der Einsatz pro Spiel darf nicht höher als 1 Euro sein.

Botschafter für den Aktionstag Glücksspielsucht

Botschafter des bundesweiten Aktionstags Glücksspielsucht ist traditionell der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Derzeit wird das Amt von Burkhard Blienert bekleidet, der sich deutlich und unverblümt zum Thema Glücksspielsucht geäußert hat:

„Gut acht Prozent der Erwachsenen in Deutschland zocken mehr, als ihnen guttut. Einige verspielen sogar ihr Hab und Gut, riskieren ihre Gesundheit und kommen nur schwer wieder von der Sucht los. Nicht selten enden solche Spielerkarrieren in der Privatinsolvenz, mit zerstörten Familien oder in der Einsamkeit. Für mich ist klar: Da muss etwas passieren. Der Markt muss unter Kontrolle gebracht werden. Wir brauchen einen umfassenden Jugend- und Spielerschutz.“ (Quelle: bzga.de)

BZgA Online-Test zur Spielsuchtgefährdung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung © bzga.de

Blienert arbeitet naturgemäß eng mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (kurz BZgA) zusammen.

Bereits seit 1967 verfolgt die BZgA das Ziel, die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken zu informieren und gesunde Lebensweisen zu fördern. Das tut sie auch in ihrer Kampagne namens Check dein Spiel. Dabei geht es um einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen. Des Weiteren werden aktuelle Fragestellungen wie etwa die Auswirkung von Künstlicher Intelligenz auf Online-Glücksspiele beantwortet.

Die Leiterin der Abteilung für themenspezifische gesundheitliche Aufklärung der BZgA, Michaela Goecke, erläutert den Hintergrund der Kampagne: „Glücksspielsucht belastet Betroffene und ihr nahes Umfeld. Angehörige leiden unter Streitigkeiten, Vertrauensverlust und Geldsorgen, die durch Glücksspielsucht entstehen. Mit www.check-dein-spiel.de bietet die BZgA ein individuelles kostenfreies Online-Tool an, das Betroffene bei der Anpassung des Verhaltens unterstützt. Auch Angehörige erhalten dort Hilfestellung und persönliche anonyme Beratung.“ (Quelle: bzga.de)

Wer sich nicht sicher ist, ob das eigene Spielverhalten schon heikle Züge aufweist, kann dies online auch mit Hilfe eines Tests auf der Homepage der BZgA überprüfen. Das dort ebenfalls angebotene Programm „Check Out“ kann dann als eine Art Erste-Hilfe-Maßnahme dienen, sollten sich problematische Tendenzen gezeigt haben.

Zusätzlich gibt es bei der BZgA eine kostenlose und anonyme Telefonberatung zur Glücksspielsucht. Unter der Telefonnummer 0 800 1 37 27 00 können Betroffene und Angehörige von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 22 Uhr, freitags und am Wochenende in der Zeit von 10 bis 18 Uhr, Kontakt aufnehmen. Zusätzlich wird eine Beratung per E-Mail angeboten und es kann das Beratungsprogramm „Time Out“, das sich explizit an Familienmitglieder von Glücksspielsüchtigen richtet, genutzt werden.

Fazit der CasinoVerdiener-Redaktion

CasinoVerdiener

Es bleibt zu hoffen, dass durch den Aktionstag gegen Glücksspielsucht und andere Bemühungen die alarmierende Zahl Spielsüchtiger in Deutschland wieder abnimmt und Notfalltelefone, Panikbuttons und Co. weniger häufig zum Einsatz kommen.

Die Verantwortung dafür liegt allerdings vor allem bei den Glücksspielanbietern selbst. Sie können durch eine faire Gestaltung ihres Angebots am meisten dazu beitragen, dass Spielen einfach nur Spaß macht – ohne Umsatzbedingungen im Kleingedruckten oder ähnliche Stolperfallen.

Beitrag vom 11. September 2024

Scroll to top button