Am 26. und 27. Juni findet in Berlin der Deutsche Glücksspielkongress statt. Zu den Themenschwerpunkten gehören die Zunahme unerlaubten Glücksspiels sowie der Spieler- und Jugendschutz.
Deutscher Glücksspielkongress als Dialog zwischen Industrie & Verbraucherschutz
Eröffnet wird der Deutsche Glücksspielkongress 2024 von dem SPD-Politiker Alexander Bartz. Bartz ist seit fast 20 Jahren Mitglied der niedersächsischen SPD-Fraktion. Seit 2022 ist er im Berliner Bundestag sowohl festes Mitglied des Wirtschafts- und des Tourismusausschusses als auch stellvertretendes Mitglied des Digital- und des Petitionsausschusses. Der Petitionsausschuss dient als eine Schnittstelle zwischen den Bürgern und den gewählten Repräsentanten des Bundestags.
Bei aller Freude über seine Rolle als Eröffnungsredner schätzt Bartz vor allem den enormen Anstieg des illegalen Glücksspiels als alarmierend ein: „Ich freue mich, dass ich den diesjährigen Deutschen Glücksspielkongress eröffnen darf. Der Handlungsbedarf im Bereich Glücksspiel ist immens.“
Denn unerlaubte Glücksspielangebote haben sich laut der aktuellen Kriminalstatistik im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifacht. „Unser oberstes Ziel muss es sein“, so Bartz dazu im Vorfeld des Kongresses, „das legale Glücksspielangebot zu schützen, die illegalen Angebote zu bekämpfen und sichere Rechtsrahmen zu schaffen.“
Durch welche Maßnahmen die genannten Ziele erreicht werden sollen, erläutert der SPD-Politiker wie folgt: „Wir müssen die unterschiedlichen Rechtsrahmen vereinfachen, die Strafverfolgung stärken und den Kinder- und Jugendschutz verbessern. Der Austausch zwischen Politik, Wissenschaft, Verbraucherschützern und Anbietern ist dabei unerlässlich.“ Er freue sich daher „auf spannende Diskussionen und wertvolle Anregungen, um gemeinsam Lösungen für einen verantwortungsvollen Glücksspielmarkt zu finden.“ (Quelle: isa-guide.de)
Veranstalter und Partner – diese Unternehmen stecken hinter dem Glücksspielkongress
Veranstalter des Kongresses ist Glücksspielwesen.de, ein Presseportal für Nachrichten rund um das Thema Glücksspiel in Deutschland. Die Plattform gehört zum Verlag der Behörden Spiegel Gruppe und hat seinen Sitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn.
Das sind die weiteren Partner der Veranstaltung:
- Behörden Spiegel, eine Zeitung für den Öffentlichen Dienst
- ISA-GUIDE, ein Online Informationsportal für Glücksspiel
- iGaming Business, ein Magazin für Online Gambling
- Polit-X, eine Beratungsgesellschaft für politisches Monitoring
- games & business online, ein Unternehmermagazin für die Automatenwirtschaft
- GSP, die Akademie der Gesellschaft für Spielerschutz und Prävention
Die Gesellschaft für Spielerschutz und Prävention
Einer der Hauptpartner des Kongresses ist die Gesellschaft für Spielerschutz und Prävention mbH, kurz GSP. Die GSP wurde 2016 gegründet. Initiatoren waren die drei Unternehmen LÖWEN ENTERTAINMENT, Löwen Play sowie die Schmidt.Gruppe.
Die deutsche Schmidt.Gruppe gliedert sich vor allem in zwei Hauptgeschäftszweige: Den Betrieb von Casinos mit Spielautomaten und die Fitnessstudios der Marke FitX.
LÖWEN ENTERTAINMENT bzw. Löwen Play entwickelt, vertreibt und veranstaltet virtuelle Automatenspiele – und zwar unter der Marke NOVOLINE. Denn bereits seit 2003 gehört die gesamte Löwen-Gruppe, die zu den bekanntesten Glücksspielanbietern Deutschlands zählt, eigentlich zur österreichischen NOVOMATIC AG.
Mit weltweit fast 25.000 Mitarbeitern ist die NOVOMATIC AG einer der größten Gaming-Technologiekonzerne Europas. Auch Österreichs größter Sportwettenanbieter AdmiralBet und der bekannte Spielehersteller Greentube gehören übrigens zum NOVOMATIC-Imperium, das Slots-Enthusiasten wegen seiner NOVOLINE-Automaten bestens kennen dürften.
Die NOVOLINE-Spieleklassiker wie Book of Ra, Lucky Lady’s Charm und Sizzling Hot stammen also alle aus dem Hause LÖWEN-ENTERTAINMENT bzw. NOVOMATIC und werden online unter der Marke NOVOLINE angeboten.
Die Themen des Glücksspielkongresses
Die Begrüßung der Kongressteilnehmer übernimmt Dr. Eva-Charlotte Proll, Herausgeberin und Chefredakteurin des Behörden Spiegels.
Bereits am Vorabend der Veranstaltung wird der Sprecher des Vorstandes der Deutschen Automatenwirtschaft e.V., Georg Stecker, das sich anschließende Networking-Abendessen einleiten, welches dem gemeinsamen Dialog der anwesenden Akteure aus Politik, Forschung und Glücksspielwirtschaft dienen soll.
Am nächsten Tag, dem 27.6., wird der Kongresstag mit dem Beitrag „Keynote: Glücksspielmarkt – wo geht die Reise hin?“ von Alexander Bartz beginnen.
Auf seine Ausführungen folgt die moderierte Diskussionsrunde „Wenn Illegalität zur Normalität wird“. Daran wird sich neben Dr. Jörg Pietsch, dem Leiter des Arbeitsstabs des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, mit Manfred Stoffers, dem Vorstand der Merkur Group, auch ein Vertreter der Glücksspielindustrie beteiligen. Neben den Novoline-Spielautomaten gehören die Merkur-Automatenspiele zu den beliebtesten Online Slots.
Weitere Sprecher und Themenschwerpunkte
Weiterhin wird die Deutsche Glücksspielwirtschaft durch Lars Rogge präsentiert, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verbands der Deutschen Automatenindustrie. Er wird aus Unternehmersicht an dem Diskurs mit der Überschrift „Spielfreude und Spielerschutz – wie kann eine Kanalisierung gelingen?“ teilnehmen. Den argumentativen Gegenpart zur Industrie wird in dieser wichtigen Diskussionsrunde zum Thema Spielsuchtprävention Timo Nobis, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Glücksspielfrei e.V. – Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht, übernehmen.
Desweiteren diskutiert Dariush Hassanpour, Mitglied der Bremischen Bürgerschaftsfraktion Die Linke, mit Akademikern aus Graz, Köln und Augsburg den Einfluss von digitalen Medien auf den Kinder- und Jugendschutz am Beispiel von Lootboxen. Lootboxen stellen als (oft kostenpflichtige) Beigabe zu Computerspielen eine zunehmende Suchtgefahr vor allem für regelmäßig online spielende Minderjährige dar.
Abschließend wird versucht, Antworten auf die Leitfrage „Glücksspielmarkt – Quo vadis?“ zu geben. Mit diesem tendenziellen Ausblick soll auf die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten des Deutschen Glücksspielmarktes eingegangen werden. Konkret gliedert sich dieser letzte Part der Veranstaltung in die zwei Themengebiete „Virtuelles Automatenspiel und Wetten“ und „Virtuelle, reale Casinoangebote“.
Einleitend zum ersten Teil des finalen Dialogs mit dem Thema „Virtuelles Automatenspiel und Wetten“ wird ein Redebeitrag von Ronald Benter, dem Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder erwartet. Bei dem sich anschließenden Gespräch werden sich unter anderem die Präsidenten des Deutschen Online Casinoverbands und des Deutschen Sportwettenverbandes einbringen.
Nachdem der zweite Teil „Virtuelle, reale Casinoangebote“ von dem ehemaligen Richter und jetzigem Mitglied der Landtagsfraktion der FDP in Nordrhein-Westfalen, Dirk Wedel, eingeleitet worden ist, diskutieren dazu der Geschäftsführer der Sächsischen Spielbanken und die Präsidentin des Deutschen Spielbankenverbandes mit Konrad Landgraf von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern.
Thematischer Ablauf im Überblick
Thema | Diskussionsbeiträge |
---|---|
Keynote: Glücksspielmarkt – wo geht die Reise hin? | Alexander Bartz (SPD), MdB, Wahlkreis Cloppenburg-Vechta |
Wenn Illegalität zur Normalität wird | |
Spielfreude und Spielerschutz – wie kann eine Kanalisierung gelingen? | |
Lootboxen – Kinder- und Jugendschutz in digitalen Medien | |
Virtuelles Automatenspiel und Wetten | |
Virtuelle, reale Casinoangebote |
Eine wertvolle Chance für die deutsche Glücksspielindustrie
Ein regelmäßiger und konstruktiver Austausch zwischen Politik und Industrie ist in allen gesellschaftlichen Bereichen von Nutzen. Daher sind Veranstaltungen wie der Deutsche Glücksspielkongress sehr zu begrüßen – vorausgesetzt, Branchenriesen wie die Merkur Group nehmen die Impulse und Anregungen aus Forschung und Politik entsprechend ernst und setzen sie derart um, dass nicht nur reine Profitmaximierung handlungsbestimmend ist.
Schließlich trägt die Glücksspielindustrie aufgrund der latenten Spielsuchtgefahr eine große Verantwortung – nicht nur für Minderjährige, sondern gegenüber der gesamten deutschen Gesellschaft.
Beitrag vom 26. Juni 2024