Nach Gauselmann-Tochter Mernov, bereits online mit Jackpotpiraten und BingBong, erhalten nun auch andere Spielotheken eine offizielle deutsche Lizenz für Automatenspiele.
Als zweitem Anbieter für Online Glücksspiele wurde im Juni nun auch Tipwin Games eine Lizenz zugesprochen. Tipwin Ltd. hat seinen Sitz auf Malta und verfügte vorher bereits über eine EU-Lizenz. Ab sofort darf das Unternehmen seine Online Slots nun bundesweit und ganz legal für alle deutschen Spielern anbieten.
Tipwin hat die zweite deutsche Slot-Lizenz erhalten.
Die deutsche Domain für die virtuellen Automatenspiele ist games.tipwin.de. Dort warten auf Spielbegeisterte bekannte Marken wie zum Beispiel Merkur, Gamomat und Yggdrasil. Natürlich bietet auch Tipwin Bonusangebote und Free Spins für Neu- und Bestandskunden an.
Wer vergibt die Lizenzen in Deutschland?
Aktive Spieler werden bei einigen der größeren und bekannteren Portale sicher schon auf den Namen Malta Gaming Authority (MGA) gestoßen sein. Die Maltesische Behörde hat die Aufsicht über den Online Glücksspielmarkt von Slot-Anbietern mit Sitz auf Malta.
Jedes Unternehmen, das dort offiziell gelistet ist, hatte somit eine sogenannte EU-Lizenz. Bisher war das für Spieler zumindest schon einmal ein guter Anhaltspunkt, dass es sich um einen seriösen Slot-Betreiber handelt.
Doch ab sofort gibt es auch Lizenzen aus Deutschland. Hier werden die Lizenzen derzeit vom Landesverwaltungsamt Sachsen vergeben. Die Erteilung einer Genehmigung erfolgt in Absprache mit dem Glücksspielkollegium der Länder. Das Gremium besteht aus 16 Mitgliedern (ein Mitglied für jedes Bundesland) und kommt alle sechs Wochen zusammen.
Ab 2023 wird die Gemeinsame Glücksspielbehörde den länderübergreifenden Glücksspielmarkt in Deutschland regulieren. (Quelle: gluecksspiel-behoerde.de)
Alle neu Lizenzierten werden dann in einer sogenannten White List veröffentlicht. Ab Anfang 2023 soll für die Regulierung von der eigens geschaffenen Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) übernommen werden. Auch die GGL befindet sich in Halle (Sachsen).
Für die Vergabe einer deutschen Lizenz sind die im Glücksspielstaatsvertrag von 2021 (GlüStV) festgeschriebenen Voraussetzungen zu erfüllen. Ein gewichtiger Punkt war für die deutsche Politik dabei vor allem die Einhaltung des Jugend- und Spielerschutzes.
Was bringt eine deutsche Lizenz für Spieler?
Für Spieler ist von allen Neuerungen die Verbesserung im Spielerschutz vermutlich am deutlichsten spürbar ist. Sie können Einsätze leichter begrenzen oder ihre Spielaktivitäten zeitlich selbst beschränken.
Auch soll eine Lizenz natürlich vor unseriösen Plattformen schützen und dadurch ebenso pünktliche wie vollständige Gewinnauszahlungen sichern. Bei Streitfällen wurde für Spieler damit die rechtliche Grundlage geschaffen, gerichtlich gegen säumige Unternehmen vorgehen zu können.
Auf den Online Portalen sollen außerdem die Informationen zu Hilfsangeboten für Spielsucht ausgebaut und leichter zugänglich sein.
Welche Online Spielothek hat noch eine Lizenz?
Als nächstes folgte mit der Ruleo Alpenland AG – besser bekannt unter dem Namen Mybet – auch der dritte Slot-Anbieter. Nachdem Mybet 2018 Insolvenz anmelden musste, wurde die alte Domain mybet.com zwar geschlossen, laut der White List des Landesverwaltungsamts Sachsen sollen über die Website mybet.de zukünftig aber auch Slot-Angebote laufen.
Die dritte bundesweite Lizenz für Automatenspiele geht an Mybet.
Mittlerweile wird die Domain mybet.de von der Ruleo Alpenland AG verwaltet und Mybet gehört seit 2019 zur Rhinoceros Group, hinter der auch die aus dem TV bekannte Marke Wunderino steckt.
Im Jahre 2021 hat Rhinoceros etwa 10,4 Millionen Euro in Werbung investiert. Als Publisher wirbt die Rhinoceros Operations Ltd. vor allem online für Ihre Plattformen. Dem einen oder anderen Spieler sind entsprechende Anzeigen und Banner beim Surfen daher sicherlich schon begegnet. (Quelle: statista.de)
Wie Tipwin ist Mybet bisher von der Malta Gaming Authority (MGA) lizenziert.
Wann ist mit den restlichen Plattformen zu rechnen?
Da die Vergabe der Lizenzen nur schrittweise von Statten geht – das Landesverwaltungsamt Sachsen ist momentan die einzige Behörde, bei der alle Anträge eingehen – bleibt weiterhin unklar, wie lange es noch dauern wird, bis alle eingereichten Anträge bearbeitet sein werden. Als letzte Instanz entscheidet zusätzlich ja noch das Glücksspielkollegium der Länder, welches nur alle sechs Wochen zusammenkommt.
Einige Presseberichte zum Thema kritisieren bereits eine fehlende Transparenz bei den Lizenzentscheidungen, da die Reihenfolge der erteilten Lizenzen Außenstehenden willkürlich erscheinen mag.
Wir bleiben selbstverständlich wie immer für euch an dieser spannenden Entwicklung dran, die das Spielerlebnis in Deutschland zukünftig ganz bestimmt beeinflussen wird!
Beitrag vom 05. Juli 2022