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Einsatzsteuer für Online Glücksspiel

Pro und Contra der umstrittenen Steuer

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Mit dem neuen deutschen Glücksspielvertrag ist auch eine Einsatzsteuer für Online Glücksspiele geplant. Noch gibt es keine Einigung. Pro und Contra der umstrittenen Steuer findest du hier.

besteuerung von einsätzen bei automatenspielenBereits seit Monaten ist das Thema in der Online Glücksspiel Branche präsent und vieldiskutiert: die geplante Einsatzsteuer auf virtuelle Slot Spiele und Poker.

Die Meinungen zu dieser Steuer gehen weit auseinander. Am Ende wird wahrscheinlich leider wieder einmal das Gericht entscheiden müssen, ob es zu einer solchen Besteuerung kommt.

Hier informieren wir dich über den aktuellen Stand der Dinge.

Die geplante Einsatzsteuer für Online Spiele

Bei dem Entwurf geht es darum, die Besteuerung von Online Glücksspielen neu zu regeln. Dabei sollen nun auch Spielautomaten und Online Poker erfasst und besteuert werden.

Die Einsatzsteuer soll bei 5,3 % pro Einsatz liegen. Das heißt, dass der Anbieter bei jedem Einsatz – egal, ob das Spiel gewonnen oder verloren wird – 5,3 % als Steuer abgeben muss. Bei 1 Euro Einsatz wären das also 5,3 Cent.

Ist die Besteuerung von Online Glücksspielen sinnvoll?

Zur Klärung dieser Frage wurden nun im Finanzausschuss des Bundestages verschiedene Gutachter gehört. Es ging letztendlich darum, ob eine solche Besteuerung tatsächlich sinnvoll ist. Zu einer Entscheidung kam es bei dieser Anhörung allerdings nicht.

Anfang Juli wird der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten. Ob diese Anhörungen dabei helfen werden, bis dahin eine Entscheidung über die geplante Einsatzssteuer zu treffen, ist ungewiss.

Sowohl die EGBA (European Gaming and Betting Association) als auch der DSWV (Deutscher Sportwettenverband) reichten bereits Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Auch das wird den Prozess weiter in die Länge ziehen.

Argumente für die Einsatzsteuer

Die Befürworter sind davon überzeugt, dass die neue Glücksspielsteuer für Online Spiele unter deutscher Lizenz notwendig ist und sich durchsetzen wird. Schließlich müsse in Deutschland jeder Gewerbebetreibende eine Steuer zahlen. Allerdings müssten die Steuerbehörden alles daran setzen, Anbieter, die in Deutschland nicht besteuert werden, auszuschließen.

Ein weiteres Argument war, dass Spielhallen und Casinobetreiber bis jetzt benachteiligt waren – nämlich sowohl durch Öffnungszeiten als auch durch die Besteuerung. Doch warum es für die Online Spielebetreiber ausgerechnet eine Besteuerung des Einsatzes und nicht der Gewinne sein soll, das konnten die Experten nicht erklären.

Argumente gegen die Einsatzsteuer

Schauen wir uns die Argumente der Gegenseite an. Einer der Punkte war die ungleiche Behandlung der Online Spiele und der Spiele in Spielhallen und Spielbanken. Letztere zahlen nämlich ihre Steuer auf die Einnahmen, d.h. auf ihren Bruttogewinn. Eine Expertin erklärte das als klaren steuerlichen Vorteil.

Deutschland wäre zudem in Europa das einzige Land, das eine solche Steuer einführt. Alle anderen Länder, zuletzt Frankreich, schafften sie ab und ersetzen sie durch eine Besteuerung der Bruttogewinne der Anbieter.

Absenkung der Auszahlungsrate

Einer der Kritiker wies darauf hin, dass Anbieter von Online Glücksspielen in der Regel mit einer hohen Auszahlungsrate arbeiten: Durchschnittlich werden 95 – 96 % der Einsätze wieder an die Spieler ausgeschüttet.

Bei einer Besteuerung jedes Einsatzes wäre für den Anbieter kein Gewinn mehr möglich, er müsse im Gegenteil sogar noch draufzahlen. Das hätte zur Folge, das die Auszahlungsraten bei den Online Spielen bis auf 90 % gesenkt würden müssten, was wiederum das Spielen für den Kunden unattraktiv machen würde.

Wenn ein Spieleanbieter die Auszahlungsraten senken muss, kann er mit illegalen Betreibern nicht mehr mithalten. Das würde also genau das Gegenteil von dem nach sich ziehen, was der neue Glücksspielvertrag eigentlich bewirken soll: Spieler würden sich verstärkt auf andere, in Deutschland nicht-lizensierte Anbieter verlagern.

Letztendlich würde der Staat aufgrund der Abwanderung von Spielern also Einbußen erleiden. Auch würde auch das Problem der Spielsucht dadurch nicht berührt. Die Befürworter bestreiten diesen Punkt.

Goldmedia Umfrage zur Einsatzsteuer

Im Auftrag mehrerer Online Unternehmen führte die Agentur Goldmedia unter 600 Nutzern von Online Slots und anderen Online Spielen wie Poker eine Umfrage durch.

goldmedia

Diese bestätigt die Prognose der Kritiker. Sie hat ergeben, dass bei einer durch die Einsatzbesteuerung geringeren Auszahlungsquote circa 50 % der Nutzer unzufrieden wären und auf andere Anbieter ausweichen würden.

Zusammenfassung

Das Ziel des neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrages ist es, die Nutzung von Online Spielotheken für deutsche Spieler zu legalisieren. Mit den neuen Regelungen soll das Spielen sicherer und verantwortungsbewusster werden.

Mit dem Inkrafttreten dieser Regelungen ist zugleich die Einführung einer Einsatzsteuer für Online Slots und Online Poker im Gespräch. Dem Entwurf nach sollen Anbieter von Online Glücksspiel zukünftig 5,3 % Steuern für für jeden Einsatz abführen. Bei einer Anhörung des Finanzausschusses des Bundestags wurden Pro und Contra diskutiert.

Zu einer Einigung hinsichtlich der Einsatzsteuer für Online Spiele kam es bisher jedoch nicht. Diese wird vermutlich auch noch auf sich warten lassen, denn die Argumente dafür sind nicht wirklich überzeugend. Eher scheint es so, als würde die Steuer genau das Gegenteil von dem bewirken, was als Motivation für die neuen Glücksspielregelungen angegeben wird.

Beitrag veröffentlicht am 21. Juni 2021

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