Eine kleine Zeitreise durch die Jahrhunderte zeigt: Für viele berühmte Persönlichkeiten, vom Mafia-Boss über den Geigen-Virtuosen bis zum Hollywood-Star, gehören zum Spiel des Lebens die Würfel, Karten oder Roulettekugel.
Die Liste der Persönlichkeiten, die gerne einmal das Los entscheiden oder die Kugel rollen ließen oder noch lassen, ist lang. Manche versuchen ihre Leidenschaft zu verbergen, so soll sogar ein Papst, Pius XI, Anfang des 20. Jahrhunderts sein Theologiestudium als Croupier finanziert haben, und Kaiser und Könige aller Jahrhunderte trafen ihre Entscheidungen beim Würfelspiel und am Roulettetisch.
So manchem großen Namen ist das Glücksspiel aber auch zum Verhängnis geworden. Wie zum Beispiel André Citroen, Frankreichs Autopionier. Im mondänen Casino von Deauville hat er beim Baccara viel Geld gewonnen, aber noch mehr verloren. Am Ende seines Lebens war er vollkommen Pleite. Und er war er nicht der einzige Prominente mit diesem Schicksal.
Casanova – Der Liebhaber des Jahrtausends
Die Menschen, deren Namen ein Eigenleben entwickelt haben und deren Berühmtheit die Jahrhunderte überdauert hat, waren Könige, Politiker und Künstler. Giovanni Giacomo Casanova ist keine heroische Legende, kein historischer Staatsmann und kein herausragender Künstler. Oder doch: Er war wohl der berühmteste Lebenskünstler, den wir bis heute kennen. Zu einem wirklichen Lebemann gehört natürlich auch das Glücksspiel. Und tatsächlich, er war ein leidenschaftlicher Liebhaber und ein leidenschaftlicher Spieler.
Man mag kaum glauben, dass seine Geschichte Mitte des 18. Jahrhunderts als Geistlicher beginnt. Der große italienische Liebhaber wollte nämlich – auf Anraten seiner Großmutter – ein Priester werden. Und fast wäre er es auch geworden, die niederen Weihen hatte er bereits empfangen. Doch seine Lebenslust war nicht zu bändigen.Er bereiste Europa und den Orient, manchmal freiwillig, manchmal, um vor Gefängnis oder wütenden Nebenbuhlern zu fliehen. Er plauderte mit dem Papst und wurde inhaftiert, er traf Zarin Katharina die Große und brach bei seiner zweiten Inhaftierung aus dem Gefängnis aus. Er arbeitete als Orchestergeiger, Spion und wurde sogar Direktor der französischen Lotterie.
Nirgendwo hielt es ihn lange, meist musste er wegen Betrügereien oder verbotenen Liebschaften fliehen. So musste er zum Beispiel Polen verlassen, weil er sich im Streit um eine Frau ein Pistolenduell geliefert hatte. Er machte vor keiner Frau halt, selbst zwei Nonnen soll er während seiner geistlichen Laufbahn verführt haben. Geheiratet hat er nie, dafür hatte er ein unbestimmte Anzahl von Kindern, die niemand so genau kennt. Er avancierte nicht nur zu einem Experten der Lotterie, sondern war auch Dauergast in den Casinos Europas. Besonders das Kartenspiel Pharo hatte es ihm angetan.
Sogar eine Spielstrategie, das Verdoppeln, wurde nach ihm Martingale de Casanova benannt. Verliert der Spieler in einem Coup, so setzt er bei der nächsten Runde das Doppelte, so lange bis er gewinnt und den Verlust auf einen Schlag wieder wett gemacht hat. Daraufhin setzt er wieder nur ein Stück. Casanova betrieb diese Strategie mal erfolgreich, mal vergebens, je nachdem wie viel Spielkapital er aufbringen konnte.
Er spielte nicht nur mit seinem eigenen Geld oder dem seiner Gönner, auch das Geld seiner Geliebten war ihm nicht zu schade. Er berichtet in seinen Memoiren wie er die Diamanten einer seiner Geliebten – mit ihrer Erlaubnis – zu Geld macht und unglücklicherweise alles verliert. Die beiden planten zusammen durchzubrennen. Durch sein Pech im Spiel, hatte er auch kein Glück in der Liebe, aus der gemeinsamen Flucht wurde nichts.
Im Alter wurde er ruhiger und widmete sich dem Schreiben. In seinen Memoiren hat er sein bewegtes Leben und seine zahlreichen Affären detailliert festgehalten – das machte ihn zum Urvater aller „Casanovas“.
Die Schriftsteller und das Spiel – von Lessing bis Goethe
Fast alle Klassiker, die man heute in der Schule liest, sind von Glücksspielern geschrieben worden. Viele Dinge können zur Muse eines Künstlers werden. Meistens ist es die Liebe zu einer Frau. Aber auch die Liebe zum Glücksspiel kann – wie die Geschichte zeigt – inspirierend sein.
Gotthold Ephraim Lessing etwa, das Symbol deutscher Aufklärung und Autor von bekannten Werken wie „Nathan der Weise“ oder „Emilia Galotti“, war dem Glücksspiel mit Haut und Haar verfallen. Er schrieb wichtige Meilensteine über Religion, Vernunft und Moral und besuchte fast jeden Abend die Spielbank. Als „Vorspiel“ ging er erst ins Theater, wo er es jedoch meist nicht bis zum Ende des Stücks aushielt und vorzeitig zum Spieltisch wechselte. Seine Kontakte zum Militär sollen ihn zum Spiel gebracht haben. Damals galten Kasernen als wahre Spielhochburgen. Lessing beschrieb das Spielen als befreiend – ein einzigartiges Beispiel schöpferischer Spielsucht?
Eine Generation später wurde E. T. A. Hoffmann zum bekannten Vertreter der Romantik. Schon zu Lebzeiten avancierte er zum Klassiker, spaltete aber auch die Gesellschaft in Befürworter und Kritiker. Bekannt ist, dass seine größte Leidenschaft dem Wein galt. Er war regelmäßig in seiner Stammkneipe mit einem Gläschen zu finden. Danach soll er aber auch dem Glücksspiel gefrönt haben. Seine Erzählung „Spielerglück“ beschreibt das euphorische Gefühl bei einer Partie des Hasards. In einem Brief schrieb Hoffmann, dass es gut wäre, wenn sich nicht alles bei ihm in eine Leidenschaft umwandeln würde. Er hätte so vielleicht Geld gespart, aber seine Schreibkunst wäre der Welt vorenthalten geblieben.
Auch die zwei Größten der deutschen Literaturgeschichte – nämlich Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe – sind keine unbeschriebenen Blätter beim Thema Glücksspiel. Schiller besaß eine große Liebe für das Kartenspiel und lebte es, trotz seiner konservativen Lebenseinstellung, gerne aus. Die beiden lebten zeitgleich und zwischen ihnen bestand ein inniges Verhältnis. Die Rivalität konnte dem gegenseitigen Respekt vor dem Genie des anderen nichts anhaben.
Schiller kritisierte zwar Goethes wilde Ehe mit Christiane Vulpius und im Gegenzug verurteilte Goethe Schillers Spielleidenschaft, aber auch Goethe selbst versuchte einmal sein Glück in der Lotterie. Dabei ging es nicht um einen hohen Geldbetrag, sondern um ein Gut in Schlesien, das gewonnen werden konnte. Goethe deckte sich mit Lotteriescheinen ein und schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. Er schrieb sogar an Schiller wie er sich die Zukunft auf seinem gewonnen Landsitz vorstellte. Die Vorfreude und Träumereien währten einige Tage bis zur bitteren Enttäuschung. Das Los hatte anders entschieden und der größte deutsche Schriftsteller ging leer aus. Goethe erwies sich nicht gerade als guter Verlierer, dafür hinterließ er der Nachwelt sein Gedicht „Der Schatzgräber“, in dem er seine Enttäuschung über das Glücksspiel verarbeitete.
Schiller teilte diese Enttäuschung nicht. Ganz im Gegenteil, sah er das Spiel als größeren philosophischen Sinn im Leben eines Menschen. Seine bekannteste Aussage dazu freut jeden Spieler: “Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.”
Der Teufelsgeiger Paganini
Der italienische Geigen-Virtuose Niccolò Paganini verzauberte im 19. Jahrhundert ganz Europa. Bis heute gilt er als größtes Violinen-Talent aller Zeiten. Sein Lebenswandel war allerdings genauso extrem wie sein Geigenspiel – er hatte einen dermaßen schlechten Ruf, dass ihm die Kirche ein würdiges Begräbnis verweigerte und sein Leichnam über 35 Jahre einbalsamiert und konserviert in diversen Kellerräumen Parmas auf eine kirchliche Beisetzung warten musste. Das kam daher, dass er zeitlebens schwarz gekleidet eine unwirkliche Erscheinung auf den Bühnen Europas abgab.
Seine Art zu spielen versetzte sein Publikum in Trance und er selbst schien mit seinen impulsiven, hysterischen Körperbewegungen nicht minder in anderen Sphären zu schweben. Er erfand Griffe, die keiner vor ihm gespielt hatte und verfasste zahlreiche neuartige Violinenkonzerte. Zeitweise galt er als Mörder, Vampir und wurde verdächtigt, seine Seele an den Teufel verkauft zu haben. Dies alles entspricht wohl nicht der Wahrheit. Seine unzähligen Frauengeschichten und seine große Lust am Glücksspiel sind allerdings umso realer. Er verweilte zum Beispiel in Baden-Baden, wo er nicht nur Frauenherzen brach, sondern auch das Casino besuchte.
Später dann wollte er auch geschäftlich vom Glücksspiel profitieren und eröffnete 1836 seinen exklusiven Spielclub „Casino Paganini“ in Paris, der neben Roulette und Kartenspiel auch Konzertvorführungen bot. Diese Investition war für den Ausnahmekünstler jedoch wirtschaftlich ein Reinfall. Er verlor dadurch große Teile seines Vermögens und zog sich kurze Zeit später von Geschäft mit dem Glück zurück. Zu dieser Zeit war seine Gesundheit bereits schwer angeschlagen und nur ein paar Jahre darauf verstarb er 1840 in Nizza. Seine Konzerte hatte er sich jedoch so gut bezahlen lassen, dass trotz seiner kostspieligen Lebensweise ein beachtliches Vermögen übrig blieb. Sein Sohn trat davon einen hohen Teil an die Kirche ab, um dem Teufelsgeiger sein Seelenheil in einem gesegneten Grab zu ermöglichen.
Der größte Gangster der Geschichte war ein Pechvogel
Chicago der Zwanziger Jahre, der Alkohol-Schmuggel boomt und die Bars gleichen Spielhöllen, in der sich jede Menge leichte Mädchen tummeln. Dieses Szenario wurde zur Basis der Legenden über den berühmtesten Gangster der Geschichte: Al Capone, ein Mafia-Boss, der sein Geld mit Schmuggel, Prostitution und Glücksspiel verdient. Da ist es keine große Überraschung, dass Capone selbst ein Glücksspieler war. Seine Biographie ist so filmreif, dass bereits zu seinen Lebzeiten zahlreiche Filme über sein Leben existierten. Der Pate aller Paten, der Inbegriff organisierter Kriminalität.
Al Capones Karriere hat früh begonnen. Schon als Jugendlicher ging er bei Kriminellen „in die Lehre“. Seinen ersten Mord soll er wegen Glücksspiel verübt haben. Einen Mann, der mit Falschgeld gespielt haben soll, hat Capone kurzerhand erschossen, als dieser nicht einsichtig gewesen war.
Die goldenen Zeiten seiner Karriere erlebte er in den wilden Zwanziger Jahren. Registriert war er als braver Möbelhändler. Und er handelte wohl mit allem, nur nicht mit Möbeln. Die Polizei konnte ihm nie genug nachweisen, um ihn langfristig hinter Gitter zu bringen. „Scarface“, Narbengesicht, wurde er genannt. Er behauptete seine Narben im Krieg bekommen zu haben. Was er dabei verschwieg war, dass es nicht der Erste Weltkrieg gewesen war, sondern die Bandenkriege Chicagos. Trotz dieser harten Schale galt er als vorzüglicher Gentleman, der Oper und gutes Essen liebte. Auf Frauen übte er eine faszinierende Wirkung aus. Und obwohl er seiner eigenen Frau Mae oft untreu gewesen ist, hat sie bis zu seinem Tod zu ihm gehalten.
Jahrelang war er der ungekrönte König seiner Stadt. Nur in einer Sache hatte er kein Glück: wenn er selbst spielte. Bereits seit 1830 war Chicago als Hochburg des Glücksspiels verschrien und auch Al Capone organisierte nicht nur Glücksspiel, sondern er versuchte selbst auch gern sein Glück. Fortuna belohnte den Mafia-Boss allerdings nicht. In nur sieben Jahren soll er über sieben Millionen Dollar verloren haben. Dieses Geld holte er sich durch Schutzgelderpressung und Geldwäsche wieder rein. Später verließ ihn das Glück auf ganzer Linie. Man schaffte es, ihn 1931 wegen Steuerhinterziehung zu verurteilen und er wanderte für elf Jahre in den Knast, unter anderem saß er auch auf der berühmten Gefängnisinsel Alcatraz.
Er starb übrigens an den Folgen seiner Untreue. Bei einer Prostituierten soll er sich Syphilis geholt haben, die seinen körperlichen Verfall zur Folge hatte.
Doktor Schiwago war spielsüchtig
Die Russische Revolution tobt, der Bürgerkrieg verändert Lebensläufe schlagartig. In dieser Zeit verlieben sich zwei Menschen ineinander und können am Ende nicht zusammen finden. Der Arzt Jurij Schiwago und die schöne Lara haben das Schicksal gegen sich.
Der Film von 1965 rührte bis heute Generationen zu Tränen und machte den Schauspieler Omar Sharif, den fortan ewigen Schiwago, zu einer Hollywood-Größe. Der gebürtige Ägypter spielte sich schon in „Lawrence von Arabien“ als tapferer Araber unsterblich. Weit über hundert Filme hat der Hollywood-Exot gedreht. Nicht nur, weil er vom Schauspielern nicht genug bekommen konnte, sondern weil er seine Spielsucht finanzieren musste.
Die männliche Hauptrolle in „Funny Girl“ mit Barbra Streisand 1968 spiegelte seine eigene Lebensgeschichte wider. Ein Charmebolzen, dem die Frauen zu Füßen liegen, der aber das Spielen nicht lassen kann. So verspielte er sowohl im Film als auch im wahrem Leben sein Glück und seine Liebe. Die stolze Summe von insgesamt 12 Millionen Dollar soll Sharif verzockt haben. In seinen besten Jahren war er zu Gast in allen großen Casinos dieser Welt.
Ein Spiel hat es ihm jedoch besonders angetan: Bridge. 1973 brachte er es sogar zu einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft, mehrere Team-Olympiaden folgten. In einer TV-Show und in einem Video brachte er seinem Publikum die Regeln beim Bridge näher. Er spiele lieber Bridge als eine schlechte Rolle, soll er einmal gesagt haben. In den Siebzigern und Achtzigern blieb ihm jedoch auch das nicht erspart. Er nahm viele zweitklassige Rollen an, um seine Spielschulden begleichen zu können. Dies beförderte ihn in die schauspielerische Bedeutungslosigkeit.
Erst 2003 konnte er mit „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ ein grandioses Comeback feiern. Gleichzeitig gab er an, dass er dem aktivem Spiel abgeschworen hatte. Trotzdem brachte er ein Bridge-Computerspiel heraus, in dem man gegen einen digitalen Sharif spielen kann. Auch dem Wetten hat er nicht ganz abgeschworen. Immerhin acht Rennpferde besaß er und kümmerte sich mehrmals in der Woche um die Angelegenheiten im Rennsport. Die Spielleidenschaft hat ihn im doppelten Sinn sein Leben lang begleitet. Seine Liebe zum Risiko musste er nie spielen, die hatte er wirklich.
Hollywood spielt Lotto
Während man einen Schein für das nächste Lottospiel ausfüllt, träumt man von den vielen Dingen, die man sich dann leisten kann, wenn man den Jackpot knackt. Eine schöne Villa, teure Autos, Reisen, wohin man schon immer einmal wollte. Dass es beim Spielen aber gar nicht um den Hauptgewinn geht, sondern um den Spaß am Risiko, zeigen die Lottofans, die bereits all das haben, wovon andere träumen.
Der australische Schauspieler Hugh Jackman ist bekannt als Actionheld Wolverine aus der erfolgreichen X-Men-Reihe. Er gilt als einer der reichsten Schauspieler, immerhin um die 100 Millionen Dollar soll er auf dem Konto haben. Das ist mehr als jeder Lotto-Jackpot erhoffen lässt. Doch der 46-Jährige liebt es, am Kiosk Scheine auszufüllen und auf sein Glück zu hoffen, obwohl er einen Gewinn wohl kaum auf dem Kontoauszug bemerken würde. In einem Zeitungsinterview sagte er, dass er in den letzten 15 Jahren für über 200.000 Dollar getippt habe.
Dabei ist er nicht kleinlich: Regelmäßig spendiert er seinen Filmcrews auf den Sets Gewinnmöglichkeiten. Beim Dreh vom Musicalklassiker „Les Misérables“ im Jahr 2012 verteilte er Lottoscheine im Wert von über 300 Euro an das gesamte Team. Im Jahr zuvor hatte die Crew vom Roboter-Roadmovie „Real Steel“ Lottoscheine im Wert von 500 Dollar geschenkt bekommen.
Jackman verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen. Er potenziert seinen Lottovergnügen und lernt dadurch die ganze Crew kennen, denn er überreicht als Lotto-Fee jedem seinen Schein persönlich. Auch in seinem ersten Film in den USA wandte er diese Methode an. Er kannte nur wenige Leute am Set und an einem Freitagnachmittag ging er zum nächsten Kiosk und kaufte einen Beutel voller Scheine, die er dann jedem Crewmitglied mit ein paar netten Worten in die Hand drückte. Er gab vor, dass das eine australische Sitte sei, die Wahrheit ist aber, dass er einfach an keinem Jackpotspiel vorbeigehen kann.
Sein Geld gibt er aber nicht nur für Lotto aus, er spendet reichlich für wohltätige Zwecke und erfuhr in Äthiopien vor Ort, wie es sich, anfühltnichts zu haben. Da sei ihm sein Lottolaster verziehen.
Ein weiterer Fan des Tippspiels ist der Womanizer George Clooney. Bekannt wurde sein Hobby, als es in Italien einen sensationellen Jackpot von 134 Millionen Euro zu gewinnen gab. Der ewige Junggeselle kaufte seiner damaligen Freundin mehrere hundert Scheine. Aus der Beziehung wurde nichts, genauso wenig wie aus dem Jackpot. Den hätte er jedoch wenigstens an die Erdbebenopfer in Haiti gespendet.
Schwiegermütter-Lieblinge und ihr Glück im Spiel
Den meisten ist Ben Affleck aus romantischen Komödien der Hollywood-Traumfabrik bekannt. Seine heroische Seite zeigte er in Actionstreifen wie Armageddon und Pearl Harbor. Sein Privatleben ist ebenso vorbildlich, verheiratet mit der Schauspielerin Jennifer Garner, die man meist in leicht verdaulichen Komödien sieht. Drei Kinder hat das Paar und die Ehe hält bereits seit zehn Jahren. Aber Ben Affleck hat auch ein dunkles Geheimnis, das dank der Klatschpresse natürlich längst kein Geheimnis mehr ist: Er ist spielsüchtig. Im Hard Rock Casino in Las Vegas hat er Spielverbot und noch einige Casinos mehr sollen ihn verbannt haben.
Aber nicht, weil er ein Spieler ist, der es nicht lassen kann, sondern weil er zu gut spielt! Sein Lieblingsspiel ist Black Jack, das berühmte Kartenspiel mit dem Gewinnwert 21. Im Mai 2014 spielte mal wieder eine Partie, bevor er zu neuen Dreharbeiten aufbrechen musste. Nach einer Weile wurde er vom Sicherheitspersonal höflich gebeten, sich einem anderen Spiel zu widmen. Er wurde dabei erwischt wie er die Karten gezählt haben soll. Nicht ganz so beeindruckend wie Dustin Hofman in seiner Paraderolle des autistischen „Rain Man“, aber erfolgreich genug, um die Casino-Aufsicht zu verärgern.
Verboten ist es an sich nicht, die Karten bei Black Jack zu zählen. Wer es kann, der verschafft sich allerdings einen Vorteil gegenüber der Bank und das tolerieren die Casinos nicht. Der höfliche Rausschmiss soll mit einer Verbannung auf Lebenszeit stattgefunden haben. Das Personal fürchtete wohl, dass er einen Erfolg von 2001 wiederholen und um die 800.000 Dollar gewinnen könnte. Diese Summe hatte er damals beim Black Jack einheimsen können.
Dafür verlor er 2011 bei seiner zweiten Leidenschaft, dem Poker, eine halbe Millionen Dollar bei einem Turnier. Was für andere die Vernichtung der eigenen Existenz gewesen wäre, konnte der schwerreiche Star gut verkraften. Trotzdem soll er schon mehrmals in Entzugskliniken gewesen sein, auch seine Ehe soll schon auf der Kippe gestanden haben. Auch wenn Geld keine Rolle spielt, wird die Sucht zum Problem. Mit der Verbannung aus vielen Casinos wird dem Kartenzähler wohl erst einmal die Lust vergangen sein. Sein Fall ist aber auch gleichzeitig keine gute Werbung für die Spielbanken in Las Vegas, denn es scheint, wer zu gut spielt, der fliegt.
Stars in Schwierigkeiten
Auch einem anderen Schwiegermutter-Liebling wurde das Pokerspiel zu Verhängnis. Tobey Maguire zeigte als Spiderman seinen Hang zum Risiko. 2011 ging er allerdings auch im echten Leben der Staatsanwaltschaft von Los Angeles ins Netz, weil er an illegalen Pokersessions teilgenommen haben soll.
Immer wieder werden in schicken Hotels oder exklusiven Promi-Wohnungen solche Spiele abgehalten. Maguire hatte das Pech, zu viel Glück auf der Hand gehabt zu haben. Er hatte den Investor Ruderman gleich ein paar Mal ausgestochen. Der verzweifelte Investor verlor Millionen und dachte sich, dass er die Verluste mit dem Geld seiner Kunden ausgleichen könne. Dafür wurde er allerdings zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und ein Treuhänder verlangte das gewonnene Geld von den Spielern zurück – darunter auch Tobey Maguire. Insgesamt forderte der Treuhänder über 5 Millionen Dollar von den Spielern, mehr als 300.000 Dollar sollte Maguire zurückbezahlen. Man einigte sich auch eine niedrigere Summe, auch um der Klage wegen illegalem Glücksspiel zu umgehen. Der Spiderman-Darsteller bezeugte bis zuletzt, nicht gewusst zu haben, dass es sich um ein nicht lizenziertes Spiel gehandelt habe. Dieser Gewinn hat dem Schauspieler wohl ordentlich die Laune verdorben. Der passionierte Pokerspieler wird wohl seit diesem Vorfall ganz genau nachfragen, wenn er zur Partie geladen wird. Die wirklichen Pechvögel sind allerdings die Kunden des kriminellen Investors, der soll insgesamt 25 Millionen Dollar verzockt haben.
Der teuerste Werbespot aller Zeiten
Erfolgsgarantie für jeden Film ist diese Mischung: Leonardo DiCaprio, Robert de Niro und Brad Pitt in den Hauptrollen, Regie führt kein Geringerer als Martin Scorsese. Was sich nach dem nächsten Blockbuster anhört, ist allerdings keine Hollywood-Produktion. Ganz im Gegenteil, es handelt sich um einen Werbespot. Macao, die Spielhölle Asiens mit seinen fast drei Dutzend Casinos, macht mittlerweile den vierfachen Umsatz von Las Vegas, aber das Spielerparadies will mehr. Dem Casino-Konzern MCE liegen seine zwei neuen Spielbanken, eine in Macao und die andere in Manila, ganz besonders am Herzen. Warum sonst hat man sich den Marketing-Clou in „Ocean´s Eleven“-Manier einfallen lassen. DiCaprio und de Niro werden für die gleiche Rolle gecastet. In einer Fortsetzung wird man erfahren, was Brad Pitt mit der ganzen Sache zu tun hat.
Die beiden Hollywood-Stars DiCaprio und de Niro erhielten jeweils 13 Millionen Dollar für ihr Engagement. Nicht schlecht für einen Dreh von zwei Tagen. Insgesamt investierte der Casino-Konzern jede Menge Geld, dass die Kunden im Spiel verloren haben. Mit rund 70 Millionen Dollar ist es der teuerste Werbespot aller Zeiten. Die Verlierer in den Spielbanken von MCE können nun von sich behaupten, die besten Schauspieler Hollywoods zu finanzieren. Ob das ein Trost ist, bleibt fraglich.
Zumindest Leonardo DiCaprio ist auch im wahren Leben ein begeisterter Glücksspieler. Eines der nächsten Projekte von Scorsese und DiCaprio ist übrigens ein Remake eines Films aus dem Jahr 1974. In „The Gambler“ soll es natürlich ums Glücksspiel gehen. DiCaprio ist schon seit vielen Jahren daran interessiert die Hauptrolle eines spielsüchtigen Professors zu spielen, wahrscheinlich auch deshalb, weil er genug eigene Erfahrungen mitbringen könnte. Bis er auch vor der Kamera den Spieler spielt, werden sicherlich noch einige Pokerrunden vergehen. Seine privaten Einsätze in solch einer Runde? Nichts unter 10.000 Dollar. Seine Glücksspiel-Szenen im Film würden ihm einen Gewinn an der Kinokasse garantieren.
Quellen:
- https://www.grin.com/document/196544
- https://www.bild.de/auto/auto-news/citroen/conservatoire-citroen-sammlung-historie-geschichte-oldtimer-38548818.bild.html
- https://content.time.com/time/magazine/article/0,9171,716366,00.html
- https://www.britannica.com/EBchecked/topic/97745/Giovanni-Giacomo-Casanova
- https://www.deutschlandradiokultur.de/der-teufelsgeiger.932.de.html?dram:article_id=129872
- https://www.bad-bad.de/gesch/paganini.htm
- https://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/al-capone-der-weltgroesste-gangster-ein-steuersuender/5148742.html
- https://www.welt.de/vermischtes/article127584913/Schummler-Ben-Affleck-fliegt-fuer-immer-aus-Kasino.html
- https://www.welt.de/kultur/article1429252/Schon-Hitler-und-Goethe-spielten-gerne-Lotto.html
- https://www.ibtimes.co.uk/hugh-jackman-les-miserables-250-lottery-327005
- https://meedia.de/2015/01/14/teuerster-spot-aller-zeiten-fuer-70-mio-dollar-werben-de-niro-dicaprio-pitt-und-scorsese-fuer-casinos/
- https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lotto-fan-hugh-jackman-ist-spielsuechtig.6588a6a2-e5bb-4300-afc4-ec8362f784f0.html
- https://www.welt.de/kultur/article801747/Opa-Sharifs-spannendes-Leben.html
- https://www.entertainweb.de/movies/kino/news/item/1297-gl%C3%BCcksspiel-dicaprio-geht-unter-die-zocker.html