Die Fußballwelt hat etliche große Persönlichkeiten gesehen, aber 10 Spieler haben der Fußballgeschichte ihren Stempel besonders aufgedrückt. Wir verraten, wer die besten Fußballer aller Zeiten sind und was sie so besonders macht.
Platz 10: Lew Jaschin – “Die schwarze Spinne”
Der Russe Lew Jaschin gilt als bester Torhüter des 20. Jahrhunderts – nicht nur durch seine überragenden Reflexe, sondern auch durch sein für die damaligen Verhältnisse revolutionäres Torwartspiel. Seine größten Erfolge waren der Gewinn der olympischen Goldmedaille 1956 und der Europameisterschaft 1960. Darüber hinaus war die “schwarze Spinne” auch ein talentierter Eishockey-Torwart, der mit Dynamo Moskau 1953 den Eishockey-Pokal der UdSSR gewann.
In den Fokus der Weltöffentlichkeit gelangte Jaschin bei der WM 1958, die durch das Fernsehen erstmals einem weltweiten Publikum zugänglich wurde. Neben seiner Athletik und der imposanten Statur sorgte er vor allem durch seine vorausschauende Spielweise für Aufsehen: Jaschin dirigierte lautstark die Abwehr und verließ, wenn nötig, seinen Strafraum, um Gegenstöße des Gegners zu unterbinden. In einer Zeit, in der Torhüter normalerweise 90 Minuten in ihrem Tor warteten, um einzugreifen, sorgte Jaschin als mitspielender Torwart für regelrechte Jubelstürme unter den Fans.
Anfang der 60er Jahre war Jaschin auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen und wurde, bis heute als einziger Torwart, zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Die “schwarze Spinne”, wie Jaschin aufgrund seines schwarzen Trikots genannt wurde, ist damit zweifellos eine echte Persönlichkeit in der Geschichte des Fußballs.
Platz 9: Mané Garrincha – “Die Freude des Volkes”
Brasiliens Fußball hat viele große Spieler hervorgebracht, trotzdem gilt Mané Garrincha neben Pelé als größter Fußballer des Landes. Der krummbeinige, nur 1,69 Meter große Garrincha ging ab Ende der 1950er als begnadeter Dribbler in die Geschichte des Fußballs ein und wird wie kaum ein anderer Fußballer vom brasilianischen Volk geliebt.
Seine Stärke waren die extrem schnelle Bewegungen, die für aufsehenerregende und völlig neuartige Dribblings sorgten. Als rechter Außenstürmer entwickelte er auf der Außenbahn pausenlos Torgefahr, war sich aber nie zu schade, die besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen. Vor allem seine Ballkontrolle galt als überragend, zudem war Garrincha wie kein Zweiter in der Lage, aus dem Nichts heraus Torchancen zu kreieren.
1958 und 1962 gewann er mit der Selecao den Weltmeistertitel. Vor allem bei der WM 1962 glänzte er in Abwesenheit des verletzten Pelé, führte sein Land zum Titel und wurde mit dem Goldenen Ball des besten Spielers des Turniers belohnt. Sein Privatleben verlief indes weniger erfolgreich. Nachdem er bereits zu aktiven Zeiten mit Alkoholproblemen zu kämpfen hatte, verschlimmerten sich diese nach dem Karriereende zusehends.
Nach einigen Autounfällen und fortschreitender Verarmung starb Garrincha 1983 einsam und verlassen. Dennoch erwiesen ihm Tausende Fans das letzte Geleit. Die ‘“Freude des Volkes”, wie auf seinem Grabstein steht, blieb in den Herzen der Brasilianer wie kein Spieler vor ihm. Eduardo Galeano beschrieb es einst so: “In der gesamten Geschichte des Fußballs machte keiner mehr Menschen glücklich als er. Wenn er auf dem Platz war, war der Rasen eine Zirkusarena, der Ball ein gezähmtes Tier, die Eintrittskarte wie die Einladung zu einem Fest.”
Platz 8: George Best – “Der Belfast Boy”
Der Nordire George Best war in den 60er und 70er Jahren nicht nur einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, sondern durch sein Showtalent auch einer der ersten Medienstars der Fußballgeschichte.
Best spielte die längste Zeit seiner Karriere für Manchester United und gewann 1968 den Europapokal der Landesmeister. Im gleichen Jahr wurde er von der Fachpresse zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Er überzeugte auf dem Platz vor allem durch sein hohes Tempo und die bemerkenswerte Fähigkeit, mit beiden Beinen gleich gut zu schießen.
Im privaten Umfeld des Nordiren lief es allerdings weniger erfolgreich. Best sorgte für Skandale am laufenden Band, eröffnete mehere Nachtclubs und hatte mit Spielsucht zu kämpfen. Das größte Problem war jedoch sein chronischer Alkoholkonsum. In den letzten Jahren seiner Karriere kam er häufig angetrunken zum Training – wenn er überhaupt rtschien. Von Best stammt eines der berühmtesten Fußball-Zitate aller Zeiten: „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“
Nach seinem Tod 2005 zeigte sich ein letztes Mal, wie populär George Best bei den Fans wirklich war: An seiner Beerdigung nahmen 100.000 Menschen teil – bis heute zählt die Trauerfeier zu den Größten in der Geschichte Großbritanniens.
Platz 7: Michel Platini – “Der Maestro”
Michel Platini gilt nicht nur als der wahrscheinlich beste Fußballspieler Frankreichs aller Zeiten, sondern auch als Sinnbild für die wiedererstarkte französische Nationalelf in den späten 70er und 80er Jahren. Besonders zwischen 1982 und 1985 galt Platini als prägende Gestalt des Weltfußballs und errang drei Mal den Titel “Europas Fussballer des Jahres”.
Platini war ein extrem torgefährlicher Mittelfeldspieler, der seine größten Erfolge auf Vereinsebene bei Juventus Turin in Italien errang. Er gewann zwei Meistertitel und zwei Mal Europapokal-Trophäen. Seine große Spezialität waren dabei neben seiner exzellenten Technik zahllose direkt verwandelte Freistöße.
Bei der Europameisterschaft 1984 dominierte Platini das gesamte Turnier – der “Maestro” erzielte neun der 14 französischen Treffer und führte die Equipe Tricolore vor eigenem Publikum fast im Alleingang zum Europameistertitel.
Auch nach seiner aktiven Zeit blieb Platini dem Fußball treu. Zunächst betreute er als Trainer ab 1988 die Nationalmannschaft Frankreichs – jedoch ohne großen Erfolg. Nachdem er sich bei der WM 1998 in Frankreich als Chef-Organisator auszeichnete, begann die Funktionärstätigkeit Platinis, die 2007 in der Wahl zum UEFA-Präsidenten mündete – Europas wichtigstem Fußballamt.
Platz 6: Ferenc Puskas – “Der Major”
Der Ungar Ferenc Puskas war der kongeniale Partner von Alredo Di Stefáno und maßgeblich am Höhenflug Real Madrids in den 50er und 60er Jahren beteiligt. Der nur 1,66 Meter große Stürmer erreichte sowohl im ungarischen Nationalteam als auch bei Madrid bis dahin ungekannte Trefferquoten und gilt als erfolgreichster Stürmer des 20. Jahrhunderts.
In seinen 85 Länderspielen für Ungarn erzielte Puskas 84 Tore. Für Madrid schoss er in 180 Spielen sagenhafte 156 Tore. Besonders sein gewaltiger Linksschuss stellte die gegnerischen Torhüter vor Probleme. Neben drei Europapokalsiegen und sechs spanischen Meistertiteln konnte Puskas vier Mal die Torjägerkanone der Primera Division erringen.
Abgesehen davon war Puskas auch Kapitän jener ungarischen Nationalmannschaft, die in den 50er Jahren als “Goldene Elf” in die Fußballgeschichte einging. Von 1950 bis 1954 verloren die Ungarn kein einziges Spiel – erst das WM Finale 1954, das “Wunder von Bern”, beendete diese Erfolgsgeschichte.
Die Spielweise von Puskas war aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Trotz seiner herausragenden Fähigkeiten blieb er stets Teamspieler ohne übertriebenen Eigensinn und trieb sein Team im Stile eines Feldherrn zum Torerfolg. Ein ehemaliger Mitspieler beschrieb das wie folgt: “Wenn ein guter Spieler den Ball hat, sollte er drei mögliche Optionen sehen. Puskas sah immer mindestens fünf.”
Platz 5: Alfredo Di Stéfano – „Der blonde Pfeil“
Der Argentinier Alfredo Di Stéfano, der 1953 als Mittelstürmer zu Real Madrid wechselte, war der Wegbereiter für den bis heute anhaltenden “Mythos Madrid” – das weiße Ballett sorgte nach seiner Ankunft nicht nur mit neun Meisterschaften in Spanien für Aufsehen, sondern vor allem durch den fünfmaligen Gewinn des Europapokals der Landesmeister – in Folge.
Obwohl das Real Madrid der 50er und frühen 60er Jahre eine Ansammlung von vielen Ausnahmefussballern war, wird Di Stéfano der größte Anteil an der beispiellosen Erfolgsgeschichte der Königlichen zugeschrieben: Er war nicht nur extrem robust, sondern auch schnell und dribbelstark. Komplettiert wurden die Fähigkeiten des “blonden Pfeils” durch eine bis dahin ungekannte Torgefährlichkeit im gegnerischen Strafraum. Di Stéfano galt als uneingeschränkter Anführer der Königlichen, ein Gentleman auf und neben dem Platz, dem sich selbst andere Top-Stars wie Ferenc Puskas unterordneten.
Sein Spiel beschränkte sich dabei aber nicht nur auf das Verwerten von Torchancen. Oft entwickelte er selbst Torgefahr, indem er sich ins Mittelfeld zurückfallen ließ und im Stile eines Spielmachers auftrat. Viele Experten sehen in ihm den komplettesten Spieler seiner Zeit. Insgesamt absolvierte er fast 400 Spiele für die Königlichen und erzielte dabei über 300 Tore. Di Stefáno ist neben Hugo Sanchez der einzige Spieler, der in der Primera Division vier Mal nacheinander Torschützenkönig wurde.
Im Anschluss an seine aktive Laufbahn wurde Di Stefáno Trainer des FC Valencia und gewann 1980 den Europapokal der Pokalsieger. Auch als Coach von Real Madrid trat er in Erscheinung, wenn auch mit mäßigem Erfolg. Seine herausragende Stellung im Weltfußball wird nicht nur durch seine beeindruckenden Zahlen als Spieler deutlich. Im Jahr 2000 ernannte ihn Real Madrid zum Ehrenpräsidenten, acht Jahre später erhielt er auch von der UEFA diesen Titel – umso bemerkenswerter, da ein solcher Titel vom europäischen Fußballverband vorher noch nie verliehen wurde – auch nicht an Größen wie Johan Cruyff, Ferenc Puskas oder Franz Beckenbauer.
Platz 4: Franz Beckenbauer – “Der Kaiser”
Franz Beckenbauer gilt als bester deutscher Fussballer aller Zeiten und ist der einzige Spieler, der es auf der eher unspektakulären Position des Verteidigers zu absolutem Weltruhm brachte. Der “Kaiser” war das Gesicht der erfolgreichen Bayern-Mannschaft, die sich in den frühen 70er Jahren mit drei aufeinanderfolgenden Europapokalsiegen in die Geschichtsbücher eintrug. Außerdem gelang ihm mit der Mannschaft der BRD der Gewinn der Europameisterschaft 1972 und der WM 1974.
Seine Interpretation des Liberopostens, die er mit einer unnachahmlichen Eleganz und starkem Offensivdrang ausfüllte, galt zu dieser Zeit als wegweisend. Sein Ruf als eine der größten Persönlichkeiten des Fussballs basiert aber auch auf seinen Erfolgen als Trainer: Mit der Nationalmannschaft Deutschlands errang er 1990 den WM-Titel in Italien, zudem gewann er als Vereinstrainer des FC Bayern München den deutschen Meistertitel und den UEFA-Pokal.
Beckenbauer ist einer von nur drei ehemaligen Profis, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister werden konnten. Doch selbst nach seiner Zeit als Trainer blieb Beckenbauer erfolgreich: Als Präsident des FC Bayern war er maßgeblich an Erfolgen des Rekordmeisters beteiligt und auch als Organisator der WM 2006 in Deutschland hatte Beckenbauer seinen Anteil am großen Erfolg des Turniers.
Seine beherrschende Rolle als Spieler fasste der große Bobby Charlton einmal wie folgt zusammen: “Die Botschaft, die er ausstrahlte, war: Versucht es erst gar nicht. Sich mit mir zu messen, ist eine Verschwendung eurer Zeit.”
Platz 3: Diego Armando Maradona – “El Diego”
Der Argentinier Diego Armando Maradonna gilt nicht nur als eine der begnadetsten Figuren, sondern auch als eine der skandalträchtigsten. Der 1,65 Meter kleine argentinische Spielmacher genießt noch immer Kultstatus, sowohl in seiner argentinischen Heimat als auch in Italien, wo er beim SSC Neapel gar eine Art Heiligenstatus erreichte.
Aufgewachsen in einem Armenviertel in Buenos Aires, debütierte er bereits 15 Jahren in der höchsten Spielklasse des Landes. Nach 115 Toren für Argentinos Juniors wechselte er 1981 zu den Boca Juniors, seinem erklärten Traumverein, bei dessen Fans er auch heute noch verehrt wird.
Zwei Jahre später folgte ein von Verletzungen geprägtes Gastspiel beim FC Barcelona, worauf er 1984 zum SSC Neapel wechselte und dort die größten Karriereerfolge auf Vereinsebene erzielte. Die Mannschaft, die vorher nie den italienischen Meistertitel gewinnen konnte, holte 1987 den Scudetto und gewann zwei Jahre später den UEFA-Pokal. Maradona war als Kapitän der wichtigste Spieler des Teams – neben seiner Treffsicherheit glänzte er auch als Vorbereiter.
Bei den Fans entstand ein regelrechter Maradona-Kult. Er wurde zur Symbolfigur Neapels und Süditaliens, das sich nach Jahrzehnten der Erfolglosigkeit endlich gegen die reichen Clubs Norditaliens durchsetzen konnte., Die Fans des SSC huldigten ihrem Idol mit ehrfürchtigen Stadiongesängen (“Ich habe Maradonna gesehen.”).
Mit der Nationalmannschaft Argentiniens gelang ihm 1986 gar der Gewinn des Weltmeistertitels. Dieser Triumph war umso bemerkenswerter, weil die Mannschaft fast ausschließlich von der individuellen Klasse Maradonas lebte. Dass jedoch Genie und Wahnsinn bei Maradona auf dem Fußballplatz ganz nah zusammen lagen, zeigte das legendäre Finalrundenspiel der WM 1986 zwischen Argentinien und England. Nachdem Maradona zunächst mit Hilfe eines Handspiels, der legendären “Hand Gottes”, das skandalträchtige 1:0 erzielte, schloss er beim zweiten Tor ein 60-Meter-Solo über das gesamte Spielfeld mit dem offiziellen WM-Tor des Jahrhunderts ab.
Auch seine Zeit in Neapel endete mit einem handfesten Skandal. Nachdem er 1991 positiv auf Kokain getestet wurde, löste der SSC Neapel schließlich Maradonas Vertrag auf. Zuvor war immer wieder über Verwicklungen Maradonas in Neapels Unterwelt spekuliert worden. Erneut in die Schlagzeilen geriet er 1994 durch einen positiven Dopingtest bei der WM in den USA. Im gleichen Jahr schoss er mit einem Luftgewehr auf Journalisten und sprang einige Jahre später nach schwerem Herzinfarkt wohl nur durch Drogenentzug und Magenverkleinerung dem Tod von der Schippe.
Seine nach dem Karrierenende begonnene Laufbahn als Trainer verlief mäßig erfolgreich – mit der argentinischen Nationalmannschaft scheiterte er 2010 im Viertelfinale an Deutschland und fiel eher durch Pöbeleien als durch Sachverstand auf. Dennoch ist Maradona noch immer einer der beliebtesten Fußballspieler aller Zeiten – wegen seines Spielwitzes, aber auch wegen seiner zahllosen Eskapaden.
Platz 2: Johan Cruyff – “Der Erlöser”
Der Holländer Johan Cruyff betrat Mitte der 1960er die Fußballbühne und entpuppte sich als bester europäischer Fussballer des 20. Jahrhunderts. Der gelernte Sürmer, der später auch als Spielmacher glänzte, prägte in den 70er Jahren mit seiner Dynamik und hervorragenden Technik den europäischen Vereinsfussball und wurde 1974 mit Holland Vize-Weltmeister. Zudem ist er neben Franz Beckenbauer der einzige absolute Weltstar, der auch als Trainer erfolgreich war.
Nachdem er bereits mit 17 Jahren erstmals für die erste Mannschaft von Ajax Amsterdam auflief, gewann der schmächtige Cruyff, der auch als Profi Zigarettenraucher war, im Laufe der Jahre neun niederländische Meistertitel und drei Mal den Europapokal der Landesmeister. Zudem wurde er zwei Mal als Europas Fussballer des Jahres ausgezeichnet.
Einen wahren Kultstatus erreichte er aber in Spanien, nachdem er 1973 zum FC Barcelona wechselte. Der Verein, der jahrelang keine Rolle im spanischen Fußball spielte, erlebte unter Cruyff eine Wiedergeburt, schlug im selben Jahr Real Madrid in Spaniens Hauptstadt mit 5:0 und feierte wenig später den ersten Meistertitel seit 14 Jahren. Bei den Fans der Katalanen wurde Cruyff zum “Erlöser” vom verhassten Franco-Regime, Europas Journalisten kürten ihn zum dritten Mal zu “Europas Fussballer des Jahres”.
Nach dem Karriereende arbeitete Cruyff als Trainer für Ajax Amsterdam und den FC Barcelona. In Amsterdam entwickelte er das “Ajax-System”, eine Weiterentwicklung des “Totalen Fussballs”, den er als Spieler bei Ajax eingeimpft bekam. Cruyff setzte auf ein ein offensives 4-3-3-System mit viel Ballbesitz, das über Jahrzehnte den holländischen Fußball prägen sollte.
Als Trainer in Barcelona erneuerte er nicht nur die taktische Ausrichtung, sondern auch die Nachwuchsstruktur des Vereins. Die Cruyff-Ära Anfang der Neunziger brachte den Katalanen vier Meistertitel in Folge und den Gewinn des Europapokals der Landesmeister durch das legendäre “Dream Team” mit Spielern wie Koeman, Laudrup und Stoitchkov . Zudem sorgte sie dafür, dass der Verein auf Jahre hinaus exzellente Nachwuchsspieler hervorbrachte.
Cruyffs herausragende Stellung im Weltfußball liegt also nicht nur in der Eleganz und Kreativität zu seiner aktiven Zeit begründet, sondern an den revolutionären Veränderungen, die er als Trainer vornahm.
Platz 1: Pelé – “Der König”
Pelé – Brasiliens Rekordtorschütze, Südamerikas Fussballer des Jahrhunderts, Olympischer Sportler des Jahrhunderts. Es gibt kaum einen Titel, den Edson Arantes do Nascimento, kurz Pelé, in seiner Karriere nicht erringen konnte. Auch wir verneigen uns vor dem wichtigsten Fußballer aller Zeiten.
Pelé spielte den Großteil seiner Karriere beim FC Santos in Brasilien, wo er mit 15 Jahren erstmals bei den Profis spielte und in 638 Spielen unglaubliche 619 Tore schoss. Auch im Dress der Nationalelf gelang ihm eine überragende Torquote: In 92 Spielen netzte der Ausnahmestürmer 77 Mal und gewann mit der Selecao drei Mal die Weltmeisterschaft.
Die Sonderstellung von Pelé hatte mehrere Gründe: Zum einen war er enorm schnell und beweglich, zum anderen verfügte er über eine starke Technik und war obendrein – trotz seiner geringen Größe – kopfballstark. Zudem konnte er die Bewegungen der Gegenspieler wie kein Zweiter vorhersehen. Als er 1958 erstmals die internationale Fußballbühne bei der WM in Schweden betrat, rieben sich die Zuschauer verwundert die Augen. Noch nie hatten sie einen Spieler mit einem solchen Ballgefühl gesehen, der die Gegenspieler scheinbar mühelos abschüttelte. Unter der Regie des 18-jährigen gelang Brasilien der erste WM-Titel seiner Geschichte und die erfolgreiche Verarbeitung des Traumas von 1950, als man das WM-Finale im eigenen Land gegen Uruguay verlor. In Pelés Karriere folgten zwei weitere WM-Titel und ein Dutzend brasilianische Meisterschaften.
Der FC Santos war in seiner Ära beinahe unbesiegbar und reiste als Attraktion um die Welt. Auch nach dem Ende seiner Karriere blieb Pelé dem Fussball treu und war unter anderem als UN-Sonderbotschafter aktiv. Wie herausragend seine Stellung in der Fußballwelt ist, zeigte nicht zuletzt eine Ernennung durch das TIME-Magazin: Pelé wurde in die Liste der wichtigsten 100 Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt – als Fussballer!
Franz Beckenbauer adelte ihn einst mit folgenden Worten: “Pelé ist der größte Spieler aller Zeiten. Er regierte den Fußball 20 Jahre lang. Alle anderen – ob Maradona, Cruyff, Platini – kommen nach ihm. Es gibt keinen, der mit ihm vergleichbar wäre.”